Tianzifang, Xintiandi und Französische Konzession in Shanghai

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Geheimtipp für diejenigen, die Shanghai anders erleben wollen

Sinan Mansion in der Französischen Konzession

Bei einer Städtereise nach Shanghai besuchen die meisten Touristen standardmäßig den Jadebuddha-Tempel, den Yu-Garten in der Altstadt und unternehmen einen kleinen Spaziergang entlang der Uferpromenade Bund und eine Rundfahrt durch den supermodernen Stadtteil Pudong. Wer etwas mehr Zeit hat und Shanghai anders erleben möchte, der soll sich einen Besuch der ehemaligen Französischen Konzession und der neuen In-Viertel Tianzifang und Xintiandi im alten Shikuman-Wohngebiet nicht entgehen lassen.

Französische Konzession

Sinan Lu in der Französischen KonzessionDie ehemalige Französische Konzession befindet sich in den Luwan und Xuhui Bezirken. Sie liegt zwischen den zwei Hauptstraßen, also heutigen Yun’an Lu und Huaihai Lu, und erstreckt sich vom westlichen Rand der Altstadt mit Boulevards, Parks, Geschäften, Nobelrestaurants und Cafes bis zur Huashan Lu. In diesem luxuriösen Viertel befinden sich die schönsten Kolonialbauten und Art-deco-Wohnblöcke sowie die eindrucksvollsten chinesischen alten Wohnhäuser. Die ruhigen Straßen sind von Schatten spendenden Platanen gesäumt und vermitteln einen starken Kontrast zum quirligen Straßenbild Shanghais.

Infolge des ersten Opiumkriegs kamen die Franzosen nach Shanghai. Die Französische Konzession wurde am 6. April 1849 gegründet, als der Französische Konsul in Shanghai, Charles de Montigny, eine Proklamation vom Gouverneur von Shanghai erhielt, die ein Gebiet südlich an der Britischen Konzession für eine französische Siedlung räumte. In den folgenden Jahren gewann die Französische Konzession eine kleine Erweiterung im Jahr 1900 und eine große Expansion im Jahr 1914. Unabhängig von der durch Engländer und Amerikaner verwalteten internationalen Konzession, verfügten die Franzosen in der Französischen Konzession über eigene Stromversorgung und Busverkehr sowie eigenes Rechtsystem. Neben Franzosen lebten in der Französischen Konzession auch Engländer, Amerikaner, russische Flüchtlinge sowie wohlhabende chinesische Geschäftsleuten und Prominente. Am 23. Februar 1943 hat Frankreich angekündigt, die Französische Konzession aufzugeben. Am 01. August 1943 wurde die Französische Konzession an China zurückgegeben.

Noch heute sind in der einstigen Französischen Konzession prächtige Kolonialbauten, elegante Villen, wunderschöne Parks, romantische Nobelrestaurants und Cafes entlang den folgenden Straßen zu sehen: Huangpi Nan Lu, Sinan Lu, Gaolan Lu, Ruijin Lu, Maoming Nan Lu, Wukang Lu, Taiyuan Lu und Hengshan Lu.

Sehenswerte historische Stätten sind:

  • der Französische Park (heute Fuxing Park), der Sinan Lu,
  • die Russische Orthodoxe Kirche St. Nicholas, Gaolan Lu 16,
  • die ehemalige Residenz von Zhou Enlai (Zhougong Guan), Sinan Lu 73,
  • das Ruijin Hotel, Ruijin Er Lu 118,
  • das Jinjiang Hotel, Maoming Nan Lu 59
  • das Okura Garden Hotel, Maoming Nan Lu 58
  • das Lyceum Theatre (Lanxin Theater), Maoming Nan Lu 57
  • die Moller Villa, Shaanxi Nan Lu 30
  • die Russische Orthodoxe Missionskirche, Xinle Lu 55
  • das Shanghai Museum of Arts and Crafts, Fenyang Lu 79
  • die Taiyuan Villa (Taiyuan Bieshu), Taiyuan Lu 160
  • die kulturhistorische Straße Wukang Lu

In der Französischen Konzession befinden sich einige bekannte Läden und Restaurants:

  • Abundant Green Garden mit dem berühmten Restaurant Hengshan Cafe und Chineses Cuisin, Wuxing Lu 87
  • Bäckerei Paul, die französische Bäckerei seit 1889, Dongping Lu 6 (momentan leider geschlossen)
  • Guinness, das berühmteste dunkle Bier von Irland, Dongping Lu 5
  • Sasha’s Restaurant and Bar seit 1921, Dongping Lu 11
  • Paulaner Brauhaus seit 1997, Fenyang Lu 150

Shikumen-Häuser

Shikumen Steinhaus in ShanghaiNeben Kolonialbauten und chinesischen Villen und Garten gibt es in der Französischen Konzession auch traditionelle Steinwohnhäuser: Shikumen. Diese sind 2- oder 3-stöckige typische Wohnhäuser in Shanghai in den 20er und 30er Jahren und wurden in traditioneller Shanghaier architektonischen Stil gebaut. Die Shikumen-Architektur ist eine Mischung aus dem chinesischen traditionellen Innerhof in Südostchina und dem üblichen städtischen Wohn-Design-Haus in englischsprachigen Ländern. Die Shikumen-Häuser verfügen meistens über eine traditionelle lackierte Außentür und eine große Türrahmen aus Stein und mit barocker Dekoration. In den letzten Jahren wurden viele Shikumen-Häuser saniert und renoviert. Daraus sind zwei Kreativitäts- und Kunstviertel entstanden: Tianzifang und Xintiandi.

Tianzifang

Tianzifang in der Französischen KonzessionTianzifang ist ein neues In-Viertel an der Taikang Lu im Gebiet der damaligen Französischen Konzession. Für lange Zeit war Taikang Lu eine schmutzige Marktstraße zwischen alten Shikumen-Häusern. Ende 1998 begann die Bezirksregierung, Taikang Lu zu sanieren. Daraufhin haben die berühmten chinesischen Maler wie Chen Yifei und andere Künstler, ihre Studios und Ateliers in Taikang Lu niedergelassen. In den folgenden Jahren kamen immer mehr Künstler, Händler und Geschäftleute aus mehr als 10 verschiedenen Ländern und Regionen zu diesem Viertel hierher, der später nach dem Name eines Malers Tian Zifang aus Beschreibung von Zhuangzi genannt wurde. Heute hat sich Tianzifang zu einem wichtigen touristischen Anziehungspunkt entwickelt. In Tianzifang befinden sich mehr als 200 verschiedene kleine Unternehmen wie Cafes, Bars, Restaurants, Kunstgalerien, Läden, Design-Häuser und Studios, und sogar Französisch Bistros.

Xintiandi

Xintiandi in der Französischen KonzessionIm Zentrum von Shanghai gelegen, gehört das In-Viertel Xintiandi zu einer der neuen touristischen Attraktionen Shanghais. Ursprünglich war diese Gegend eine alte Gemeinde mit Shikumen Steinhäusern in der Französischen Konzession. In den späten 1990er Jahren begann Shanghai, diesen Stadtteil zu sanieren. Ein Teil der alten Shikumen Steinhäuser ist wegen ihrer historischen und architektonischen Besonderheiten erhalten geblieben. Nach der Sanierung und Renovierung wurde das Viertel Xintiandi, auf Chinesisch die Neue Welt, in 2001 entstanden. Heute befinden sich in Xintiandi viele internationale Galerien, Boutiquen, Modeshops, Restaurants, Kneipe, Bars und Cafes.

Wandertouren durch die Französische Konzession

Wenn Sie den Zauber und Charme des alten Shanghais entdecken möchten, sollten Sie am besten an einer unserer Wandertouren & Spaziergänge durch die Französische Konzession teilnehmen:

 

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