Das Rongbuk-Kloster und das Mount-Everest-Basislager

Info für die Nutzung von Social Plugins

Wer den Mount Everest, mit einer Höhe von 8848 m den welthöchsten Berg im Himalaya, von der nördlichen, tibetischen Seite bewundern möchte, der fährt zum Rongbuk-Kloster und zum nahe liegenden Mount-Everest-Basislager. Hier steht man so nah an dem Mount Everest, als ob man den Gipfel anfassen könnte.

Gipfel des Mount Everest

Das Rongbuk-Kloster

Das Rongbuk-Kloster, auch Rongpu-Kloster und in Chinesisch Rongbu-Si (绒布寺) genannt, liegt auf 4.980 Meter über dem Meeresspiegel und ist somit das höchstgelegene Kloster der Welt. Es befindet sich nur 19 Kilometer Luftlinie vom Gipfel des welthöchsten Bergs entfernt und gilt als ein der besten Plätze, den Mount Everest in unmittelbarer Nähe zu beobachten.

Das Rongbuk-Kloster wurde 1902 von Ngawang Tenzin Norbu, einem Lama der Nyingma-Schule und auch Zatrul Rimpoche genannt, im Rongbuk-Tal gegründet, wo Mönchen und Nonnen bereits seit dem 18. Jahrhundert in Hütten und Höhlen meditierten. Nach seiner Gründung war das Rongbuk-Kloster sehr aktiv in der Lehrtätigkeit des Tibetischen Buddhismus und hatte hohes Ansehen im Himalaya. Zu seiner Blütezeit sollten bis zu 500 Mönchen und Nonnen im Rongbuk-Kloster gelebt haben.

Zatrul Rimpoche ging auch in die Region Solu und Khumbu in Nepal südlich des Everest und gründete dort die Sherpa-Klöster Thame, Tengboche, Takshindo und Chiwong. Vor seinem Tod im Jahr 1940 hatte er sieben Kapellen im Rongbuk-Klosterkomplex, vier Klöster in Khumbu und fünf Nonnenklöster in der Nähe von Tingri errichtet. Daher ist das Rongbuk-Kloster auch ein wichtiges Pilgerziel für die in Nepal lebenden Sherpas. Bei Expeditionen zur Besteigung der nahe gelegenen Berge suchten Nepalesen und Tibeter den Abt im Rongbuk-Kloster auf, um seinen Segen bei einer Reinigungszeremonie (Puja) zu beten, denn sie glauben, dass sich nur reine Menschen den Göttern des Mount Everest nähern dürfen.

Das Rongbuk-Kloster

Das Rongbuk-Kloster war vom Anfang an die Versorgungsstätte für die hoch wohnenden Einsiedler, welche die Götter am Berg verehrten, und gab auch Schutz für die frühen Bergsteiger. Als Mallory und andere frühe Everest-Entdecker in den 1920er Jahren auf ihrer Expedition das Rongbuk-Tal durchquerten, um den Mount Everest aus dem Norden zu besteigern, versorgte Zatrul Rimpoche sie mit Fleisch und Tee und betete für ihre Bekehrung.

Während der Kulturrevolution wurde das Rongbuk-Kloster zerstört. Seit 1983 sind die Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten durchgeführt.

Das Kloster bietet Pilgern und auch Touristen Unterkunft im einfachen Gästehaus. In der Nähe gab es auch ein einfaches vierstöckiges Hotel, das aufgrund der Umweltschutz geschlossen ist.

Am 15. Tag des vierten Monats gemäß dem tibetischen Mondkalender findet im Rongbuk-Kloster einen drei Tage dauernden Beschwörungstanz statt. Am 29. Tag des elften Monats nach dem tibetischen Mondkalender wird die feierliche Zeremonie der Geistervertreibung veranstaltet.

Die Basislager des Mount Everest

Vom Rongbuk-Kloster sind es noch etwa 7 bis 8 Kilometer bis zum Basislager des Mount Everest auf einer Höhe von 5200 Meter. Dorthin kann man entweder zu Fuß gehen oder mit einem umweltfreundlichen Elektrowagen bzw. Touristenbus fahren. Unterwegs passiert man den Zeltplatz und läuft an einer kleinen Einsiedelei vorbei. Richtung Süd bergauf gibt es die folgenden Punkte:

  • Der Zeltplatz am Basislager des Mount Everest (ca. 3 km vom Kloster)
  • Die Einsiedelei (ca. 4 km vom Kloster)
  • Das Basislager des Mount Everest für Touristen (ca. 7-8 km vom Kloster)
  • Das Basislager des Mount Everest für Bergsteiger (nicht zugänglich für Touristen)

Der Zeltplatz am Basislager des Mount Everest

Etwa 3 Kilometer südlich vom Rongbuk-Kloster liegt der Zeltplatz, wo einheimische Tibeter einfache Unterkunft im Zelt für Touristen in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel vom April bis Oktober,  anbieten. Zelten für Singles, Ehepaare oder Familien gibt es dort nicht. Es sind primitive Gemeinschafts-Schlafräume mit nebeneinander liegenden tibetischen Betten für etwa 6 bis 10 Gäste, ohne Geschlechtertrennung, ohne Toilette und ohne Dusche. Draußen bieten sich zwei gemeinschaftliche Toiletten. Im Zelt gibt es ausreichende Schlafdecken, die aber nicht immer frisch bezogen sind. Wer großen Wert auf Hygiene und Sauberkeit legt, der sollte einen Schlafsack mitnehmen. In der Mitte des Zeltes befinden sich Tische und ein Ofen, das durch Verbrennen von Kuhdung bis Mitnacht geheizt ist und die Temperatur im Zelt bei etwa 20 °C halten kann. Im Zelt werden Tee und einfaches Essen wie z. B. tibetische Nudeln angeboten. Richtig kochen kann man auf dieser großen Höhe aber nicht.

Zelt am Mount-Everest-Basislager

Auf dem Zeltplatz befindet sich sogar die höchstgelegene Post der Welt, von der aus Sie Briefe und Postkarten weltweit versenden können. Dort funktioniert auch Ihre Handy, wenn Sie das internationale Roaming für China haben freigeschaltet lassen und die Mobilfunkmasten dort noch Strom haben, da die Stromversorgung aus der Sonne kommt. Der Zeltplatz ist das Ende der Straßenfahrt für normale Busse und PKWs. Südlich des Zeltplatzes bergauf zum Mount Everest dürfen lediglich die Elektrobusse des Tourismusamtes fahren.

Die Zelte für Touristen und die Post sind temporäre Einrichtungen auf dem Zeltplatz, da keine permanenten Gebäude südlich vom Rongbuk-Kloster errichtet werden dürfen. In der Regel werden die Zelte am Anfang April aufgestellt und am Ende Oktober wieder abgebaut.

Die Einsiedelei

Etwa 1 km auf dem Weg vom Zeltplatz zum Mount-Everest-Basislager sieht man auf der linken Seite eine kleine Einsiedelei. Hier befinden sich die Meditationshöhle von Guru Rinpoche (Padmasambhava) im 8. Jahrhundert sowie die Ruine des Nonnenklosters Rongbude-Si (绒布德寺).

Das Basislager des Mount Everest für Touristen

Etwa 7-8 km südlich vom Rongbuk-Kloster liegt das Basislager des Mount Everest auf einer Höhe von 5200 m. Dieses Everest Base Camp wurde erstmals bei der Britischen Everest Expedition im Jahr 1924 benutzt und ist heute nur für Touristen als Aussichtsplattform aufgebaut worden. Hier steht ein Tafel mit der Inschrift „Mt. Qomolangma Base Camp“ in Englisch und darunter einen Hinweis auf 5200 m in Chinesisch. Es ist die weiteste Stelle am Fuß des Mount Everest, bis wohin Touristen gehen dürfen. Wer unerlaubt weiterläuft, zahlt eine Strafe von mindestens 200 US Dollar. Die Grenzpolizei beobachtet das genau und stellt somit sicher, dass diese Unannehmlichkeit nicht auftritt.

Der 4 km lange Gehweg vom Zeltplatz zum Aussichtsplattform des Basislager ist sanft und die Steigerung in Höhe ist weniger als 200 m. Die meisten Leute schaffen es innerhalb von 1 Stunde. Wer nicht wandern möchte, nimmt den Touristenbus für 25 Chinesischen Yuan.

Das Basislager des Mount Everest für Bergsteiger

Bergsteiger benutzen das o.g. Basislager mit Aussichtplattform für Touristen heute nicht mehr, sondern das Advanced Base Camp auf einer Höhe von 5760 m. Dieses echte Basislager ist nur für Bergsteiger mit entsprechenden Genehmigungen zugänglich.

Best Reisezeit für das Rongbuk-Tal

Jedes Jahr von April bis Anfang Juni und von Mitte September bis Ende November ist die beste Reisezeit für den Besuch des Everest Base Camp. Im Frühling und Herbst sind die Temperaturen nicht zu niedrig. Und es gibt weniger Nebel so dass die Chance das Gipfel des Everest zu sehen ist gut. Während der Regenzeit in Tibet vom Ende Juni bis zum Ende August ist der Wasserdampf in der Luft reichlich vorhanden, so dass der Mount Everest leicht von Wolken versteckt wird. Wenn Sie das gesamte Bild des Everest sehen können, hängt von Ihrem Glück ab. Von Mitte November bis März ist das Rongbuk-Tal sehr kalt. Es gibt keine Zelte im Bereich des Basislagers. Man kann nur im Gästehaus oder Hotel am Rongbuk-Kloster übernachten. Die Luft im Winter ist zwar kalt aber trocken. Somit ist der Mount Everest klar zu sehen.

Temperaturen im Rongbuk-Tal

Monatliche Durchschnittstemperatur in Grad Celsius °C (Min. / Max. Temperatur)

  • Jan: -30,1 °C (-38,7 / -21,4 °C)
  • Feb: -29,3 °C (-38,1 / -20,6 °C)
  • Mär: -23,1 °C (-31,9 / -14,3 °C)
  • Apr: -14,4 °C (-23,6 / -5,1 °C)
  • Mai: -8,5 °C (-15,8 / -1,2 °C)
  • Jun: -1,8 °C (-8,5 / 5,0 °C)
  • Jul: -1,0 °C (-7,1 / 5,0 °C)
  • Aug: -7,8 °C (-13,2 / -2,3 °C)
  • Sep: -14,2 °C (-20,5 / -7,8 °C)
  • Okt: -24,2 °C (-31,4 / -16,9 °C)
  • Nov: -27,0 °C (-33,7 / -20,3 °C)
  • Dez: -29,0 °C (-37,6 / -20,4 °C)

Angebote für Reisen zum Mt. Everest Base Camp

Dieser Beitrag wurde unter Einblick abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.