Cafes gegen Teehäuser in China

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Chinesische Teehäuser vor neuen Herausforderungen durch Kaffeehausketten

Kaffeehaus in China

Während einer Chinareise wird es Ihnen vielleicht auffallen, dass Sie fast überall ein Cafe finden können, wo Sie eine Tasche Kaffee genießen können. Allein Starbucks hat in Peking mehr als hundert Kaffeeshops. Seitdem Starbucks Januar 1999 sein erstes Cafe in Peking geöffnet hat, hat die Kaffeehauskette das ganze China erobert. Vor 2007 hatte Starbucks sogar ein Kaffeehaus im Kaiserpalast, also in der Verbotenen Stadt. Bis 2015 will Starbucks 1.500 Kaffeehäuser in China betreiben.

Die Erfolgsstory von Starbucks in China ist nur ein Beispiel dafür, wie rasant sich die Kaffeehausketten in China entwickelt haben. Laut Untersuchung des in London sitzenden Marktforschungsunternehmens Mintel stieg die Zahl der Kaffeehäuser in China 2012 auf 31.783. 2007 gab es 15.899 Cafes. In den letzten fünf Jahren hat sich also die Zahl der Kaffeehäuser verdoppelt.

Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der chinesischen traditionellen Teehäuser jedoch ledig um vier Prozent auf 50.984. Zwar sind die Teehäuser noch deutlich in der Überzahl. Sie fühlen sich aber von den sich sehr schnell vermehrenden Cafes ernsthaft bedroht. Bisher ist es den Teehäusern nicht gelungen, eine eigene gut organisierte Kette nach dem Franchise-Prinzip aufzubauen und mit eigener starker Marke Konsumenten einzubinden.

Eine Tasche TeeDas Teehaus, in Chinesisch Chaguan genannt, hat in China eine sehr alte Tradition und ist in der chinesischen Kultur tief verwurzelt. Nicht nur die Touristen machen eine Teepause in einem Teehaus. Auch die Einwohner treffen sich dort regelmäßig zu Morgentee oder zu Nachmittagstee. Insbesondere Senioren kommen gerne zum Teehaus, um neben Teetrinken Mahjong zu spielen und sich die Zeit zusammen mit anderen Leuten zu vertreiben.

Genau hier leiden die traditionellen Teehäuser ein wenig unter ihrem altmodischen Image. Die jüngere Generation will offenbar nicht mit der älteren in einen Topf geworfen werden. Sie möchten eine moderne und offene Atomsphäre in einem Cafe. Auch der bessere Service, die breitere Auswahl der Angebote und die Verbindung von Kaffee mit westlicher Kultur sind Gründe dafür, dass immer mehr junge Leute zum Cafe gehen.

Neben heißen und kalten Kaffeegetränken sowie Fruchtgetränken bieten die meisten Cafes in China mittlerweile auch Teegetränken an. Hingegen bleiben die Teehäuser bei ihren traditionellen Angeboten mit Grünem Tee, Schwarzem Tee, Oolong-Tee, Jasmintee und Früchtetee. Trotz des verschärften Wettbewerbs wird in einem chinesischen Teehaus kein Kaffee angeboten.

Können die chinesischen Teehäuser den „Tee-Kaffee-Krieg“ überleben? Sollten die Teehäuser auch Kaffee anbieten? Wie ist Ihre Meinung dazu?

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Eine Antwort auf Cafes gegen Teehäuser in China

  1. Walter Herrmann sagt:

    Als “alter” (65 Jahre) und häufiger Chinatourist kann ich das nicht verstehen. Es sollten sich schnellstens Menschen finden, die diese Teetradiditon retten. Es ist für mich immer ein Muss, ein Teehaus zu besuchen. Als Hinweis für die “jungen” Cinesinnen und Chinesen, nicht alles aus dem Westen ist gut. Eure Traditionen sind für viel “langnasige” Europäer nachahmenswert.
    Ein vieleicht wertvoller Hinweis für Chinareisen: Nehmt Eure Gäste einmal mit in ein Teehaus, erklärt uns was zu beachten ist, gebt uns Hinweise.
    Ich hoffe das die Teehaus Tradition nicht stirbt, es währe schade und das wundervolle Land China einer Atraktion beraubt.
    Mit freundlichen Grüßen
    Walter Herrmann