Unterwegs in Hubei

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Vom 24. Oktober bis zum 02. November ist das Chinareise.com-Team wieder unterwegs auf einer Inspektionsreise durch Hubei und überprüft die Sehenswürdigkeiten, Hotels und Verkehrsverbindungen für unsere Kunden. Für europäische Touristen ist die zentralchinesische Provinz Hubei bisher noch wenig bekannt. Die meisten ausländischen Gäste kennen Hubei nur deswegen, weil sie eine Yangtze-Kreuzfahrt in Yichang starten oder enden möchten. Dies ist sicherlich unfair für eine Provinz mit langer Geschichte, unzähligen Kulturstätten und reichen touristischen Ressourcen. Neben Drei-Schluchten am Fluss Yangtze hat Hubei noch viel mehr zu bieten. Hubei war das Zentrum der Chu-Kultur, der Han-Kultur und der Drei-Reiche-Kultur und gilt als die Wiege des Daoismus. Die kulturhistorischen Altstädte Jingzhou und Xiangyang haben jeweils eine noch gut erhaltene Stadtmauer, die zu den Top 10 der sehenswertesten alten Stadtmauer in China gehören. Der Berg Wudang-Shan mit seinen zahlreichen taoistischen Tempelanlagen, großartigen Architekturen und schönen Berglandschaften steht auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Die Taiji-Kampfkunst auf Wudang-Shan ist weltweit berühmt. Eine weitere UNESCO-Stätte in Hubei ist Shennongjia, ein Naturreservat und Waldgebiet mit den größten Primärwäldern in Zentralchina. Shennongjia ist berühmt für seine große Pflanzenvielfalt, die legendären Wilde Menschen (Yeren, 野人) und spektakuläre Landschaften. Touristen bewundern in Shennongjia Schluchten, Höhlen, Wasserfällen, Bächen, Teichen und Seen auf vielen reizvollen Wanderwegen sowie seltene Goldstumpfnasen und andere Tiere. Wunderschöne Landschaften bieten neben Drei-Schluchten auch mehrere Nebenflüsse am Yangtze sowie der Grand Canyon von Enshi.

Auf dieser großen Rundreise durch Hubei besuchen wir die beiden größten Städte Wuhan und Yichang, die historischen Altstädte Jingzhou, Xiangyang und Suizhou sowie die zwei UNESCO-Stätten Shennongjia und Wudang-Shan. Wir berichten unterwegs die Impressionen aus Hubei und veröffentlichen die Fotos der Sehenswürdigkeiten direkt vor Ort.

Altstadt Jingzhou

Die Altstadt Jingzhou (荆州) in Hubei kann auf eine über 2600 Jahre Gesichte zurückblicken. Sie gilt als der Geburtsort der Chu-Kultur und das historische Zentrum der Kultur der Drei Reiche. Zu wichtigen Sehenswürdigkeiten gehören die gut erhaltene Stadtmauer, das Stadtmuseum, die Grabstätten Xiongjia Zhong sowie mehrere taoistische und buddhistische Tempel.

Yichang

Yichang (宜昌) ist mit mehr als 4 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Provinz Hubei nach Wuhan und liegt zwischen dem Ober- und Mittellauf des Yangtze. Viele kennen Yichang nur als Ort der Ein- und Ausschiffung für eine Yangtze-Kreuzfahrt. In Wirklichkeit kann Yichang auf eine 2400 Jahre alte Geschichte zurückblicken und ist reich an touristischen Ressourcen und Sehenswürdigkeiten. Zu den 10 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Yichang gehören:

  1. Drei-Schluchten-Staudammprojekt (三峡大坝)
  2. Xiling-Schlucht von Drei-Schluchten (长江三峡西陵峡)
  3. Shanxia-Renjia (三峡人家)
  4. Landschaftsgalerie von Qingjiang (清江画廊)
  5. Sanyou-Höhle (三游洞)
  6. Gezhouba-Staudamm (葛州坝)
  7. Museum für den Chinesischen Stör (中华鲟博物馆)
  8. Quyuan-Tempel (屈原故里)
  9. Chexi-Landschaftsgebiet (车溪民俗)
  10. Jiuwanxi (九畹溪)

Sehenswürdigkeiten in Yichang

Museum und Aufzuchtstation für den Chinesischen Stör

Museum, Aufzuchtstation und Forschungsinstitut für den Chinesischen Stör in Yichang. Der Chinesische Stör (中华鲟) ist eine stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Fischart und wird in China so wertvoll wie eine Art Großer Panda im Wasser geschützt. Der Chinesische Stör existiert im Reich der Mitte bereits seit 140 Millionen Jahren und lebt vorwiegend im Fluss Yangtze. Zur Fortpflanzung dieser Fischart wurde in Yichang das Forschungsinstitut errichtet. Von seiner Aufzuchtstation verlassen jährlich etwa 4,7 Millionen Fischbruten in den Yangtze.

Shennongjia

Shennongjia (神农架) ist ein Naturreservat und Waldgebiet mit den größten Primärwäldern in Zentralchina und steht seit Juli 2016 auf der UNESCO-Liste des Welterbes.

Landschaftsgebiet Tianshengqiao

Das Landschaftsgebiet Tianshengqiao ist eine malerische Schlucht in Shennongjia und bietet reizvolle Wanderwege durch eine beeindruckende Landschaft mit Höhlen, Wasserfällen, Bächen und Teichen.

Heiliger Berg Wudang-Shan

Das Wudang-Gebirge, oder Wuang-Shan (武当山), ist einer der berühmten heiligen Orte des Daoisimus in China und eine UNESCO-Stätte. 72 Gipfel, 36 Felsen, 24 Bergbächen, 11 Grötten, 10 Seen und 9 Terrassen sowie unzählige daoistische Tempel und Kulturgüter verteilen sich auf einer 312 km² großen Fläche auf dem Wudang-Shan. Das heilige Gebirge liegt im Gebiet der Stadt Shiyan, im Norden der Provinz Hubei. Seit der Tang-Zeit (518-907) bis zur Qingzeit (1616-1911) wurden auf dem Wudang-Gebirge insgesamt mehr als 500 Tempel gebaut. Während der Ming-Dynastie (1368-1644) kam es zu einer Blüte in der Entwicklung des Daoismus in Wudang. Unter den Kaisern der Ming-Dynastie entwickelte sich der rituell geprägte Wudang-Shan zur Haustempel-Anlage der kaiserlichen Familie. Die alten Bauwerke auf dem Wudang-Gebirge symbolisieren das höchste Niveau der chinesischen Kunst und Architektur der letzten tausend Jahre.

Yuxu-Palast

Der Yuxu-Palast (玉虚宫) war die größte kaiserliche Tempelanlage im Wudang-Gebirge. Heute sind leider noch nur die Ruinen mit wenigen Bauten davon zu sehen. Der Yuxu-Palast befindet sich am Südfuß des Bergs Wudang-Shan und wurde ab dem 11. Regierungsjahr des Ming-Kaiser Yongle (1413) erbaut. Auf einer Fläche von 5 km² wurde diese kaiserliche Tempelanlage wie ein Palast mit einer Nord-Süd-Mittelachse errichtet. Innerhalb der Palastmauer befanden sich drei Innenstädte Wailuo-Cheng, Neiluo-Cheng und Zijin-Cheng sowie mehr als 2.200 Hallen, Tempel, Pagoden, Türme und Pavillons. Somit war der Yuxu-Palast die kaiserliche Tempelanlage nach dem Kaiserpalast in Peking. Durch große Brände in 1627 und 1745 wurde ein Großteil der Anlage zerstört. Eine Sturzflut im Jahre 1935 vernichtete weitere Gebäude.

Die Yuxu-Halle ist die Haupthalle im Yuxu-Palast. Die letzte große Renovierung der Yuxu-Halle begann im Mai 2007 und hat 5 Jahre gedauert. Heute sieht man auf den Palast-Ruinen das Nordtor (Haupttor), das Osttor, das Westtor, das zweite Haupttor auf der zentralen Achse, zwei 1036 Meter lange Palastmauer, zwei Pavillons kaiserlicher Stelen, die Grundrisse der 5 Hallen in der Innenstadt Neiluo-Cheng sowie die originalgetreu renovierten Yuxu-Halle und Drachen-Tiger-Halle.

Zixiao-Palast

Der Zixiao-Tempel (紫霄宫), auch Purpurwolkentempel genannt, ist das größte und am besten erhalten Bauwerk des Daoismus auf dem heiligen Berg Wudang-Shan. Auf der fünfstufigen Mittelachse stehen die Longshu-Halle (Drachen-Tiger-Halle), der Pavillon mit Stelen, die Shifang-Halle, die Zixiao-Halle, die Vater-Mutter-Halle sowie weitere 26 Bauwerke. Das zentrale Gebäude ist die aus Holz errichtete, symbolträchtige Zixiao-Halle.

Altstadt Xiangyang

Xiangyang (襄阳) ist eine historische und kulturelle Altstadt in der chinesischen Provinz Hubei, 330 km von der Provinzhauptstadt Wuhan entfernt. Die Altstadt Xiangyang am Han-Fluss wurde am Anfang der Han-Dynastie gegründet und kann auf eine über 2800 Jahre Geschichte zurückblicken. Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Xiangyang ist die über 7 km lange, alte Stadtmauer. Es gibt 6 Stadttoren mit Schutzmauern, Türme auf der Mauer an der Ecke sowie bis 250 m breite Wassergräben, die mit dem Han-Fluss verbunden sind. Aufgrund der strategisch wichtigen Lage fanden in der Umgebung von Xiangyang zahlreiche Schlachten statt. Am berühmtesten war die mehr als 5 Jahre lange Belagerung von Xiangyang (1267-1273) durch den mongolischen Angreifer Kublai Khan. Mit der Einnahme der Stadt Xiangyang endete der südlichen Song-Dynastie. Kublai Khan wurde zum Kaiser von China in der Yuan-Dynastie.

 

Wuhan – Hauptstadt der Provinz Hubei

Nach einer Woche Inspektionstour durch die zentralchinesische Provinz Hubei ist das Chinareise.com-Team wieder zur Provinzhauptstadt Wuhan (武汉) zurückgekommen. Wuhan ist eine riesige Metropole mit knapp 10 Millionen Einwohnern und besteht aus drei kleineren Städten Wucheng, Hankou und Hanyang, die durch Yangtze und Han-Fluss aufgeteilt sind. Zu den beliebten Sehenswürdigkeiten in Wuhan gehören die Gelbe Kranichpagode Huanghe-Lou, der Ostsee Donghu, das Provinzmuseum Hubei sowie mehrere alte Tempel.

  1. Turm des Gelben Kranichs (Huanghe-Lou, 黄鹤楼)
  2. Provinzmuseum Hubei (湖北省博物馆)
  3. Ost-See in Wuhan (Donghu, 东湖)
  4. Yangtze-Brücke in Wuhan (武汉长江大桥)
  5. Guiyuan-Tempel (Guiyuan-Si, 归元禅寺)
  6. Changchun-Tempel (Changchun-Guan, 长春观)
  7. Museum der Revolution von 1911 (辛亥革命博物馆)
  8. Wuhan Universität (武汉大学)
  9. Mulan-Landschaftszone (花木兰风景区)
  10. Baotong-Tempel (宝通禅寺)

Sehenswürdigkeiten in Wuhan

Gelbe Kranichpagode

Die Gelbe Kranichpagode Huanghe-Lou (黄鹤楼), auch der Turm des Gelben Kranichs genannt, ist das Wahrzeichen von Wuhan und liegt am Nordufer des Flusses Yangtze. Der Turm wurde im Jahre 223 erricht und später mehrmals zerstört und wieder gebaut. Die Gelbe Kranichpagode hat im Inneren 9 Stockwerke und erscheint äußerlich jedoch fünfstöckig. Von hier aus haben Besucher einen herrlichen Blick auf die Stadt Wuhan und den Fluss Yangtze.

Antikes Glockenspiel im Provinzmuseum Hubei

Im Provinzmuseum Hubei ist ein antikes Glockenspiel aus dem Grab des Fürsten Yi von Zeng (433 v. Chr.) aufbewahrt. Das berühmte Glockenspiel (Bian-Zhong, 编钟) besteht aus 65 zweitönigen Bronzeglocken und ist damit das größte dieser Art in China. Die größte der Glocken wiegt 204 Kilogramm und ist 1,53 Meter lang. Als Chinas alte Musikinstrumente wurden die Bronzeglocken in einen hölzernen Rahmen gehängt und mit Schlägeln geschlagen. Je nach Größe wurde das Glockenspiel von einer oder mehreren Personen bedient, häufig begleitet vom Klangsteinspiel Bian-Qing (编磬). Im Aufführungssaal des Provinzmuseums werden antike Musikstücke auf einem Nachbau des Rieseninstruments regelmäßig aufgeführt. Das Provinzmuseum Hubei liegt am zauberhaften Ostsee und hat neben dem Glockenspiel eine Sammlung von über 200000 kulturhistorische Kostbarkeiten.

Ost-See in Wuhan

Der Ost-See in Wuhan, auch Donghu (东湖) genannt, ist ein großer See östlich der Stadt und ein ausgedehntes Erholungsgebiet. Er ist zwar etwas weniger bekannt wie der West-See in Hangzhou. Mit einer Fläche von 33 Quadratkilometern ist der Ost-See in Wuhan jedoch sechsmal so groß wie der West-See in Hangzhou. Im Park am Ufer gibt es Teehäuser, Pavillons, Gärten und Berge sowie das bekannte Provinzmuseum von Hubei. Das Landschaftsgebiet vom Ost-See werden in sechs Landschaftszonen aufgeteilt, nämlich die Tingtao-, die Moshan-, die Luoyan-, die Bairna-, die Luohong- und die Chuidi-Landschaftszone. Die Chu-Burg sowie der Pflaumengarten, der Kirschgarten und der Wuhan Botanischen Garten in Moshan sind landesweit bekannt. Die Landschaftszone Tingtao war einst ein Privatgarten von Zhoucangbai, einem reichen Banker und Geschäftsmann in Wuhan. Hier gibt es Pavillons, Wandelgänge, Brücke und den größten Binnensee-Badestrand Chinas. Der Xingyinge-Turm ist ein spezielles Bauwerk zur Erinnerung an den patriotischen Dichter Qu Yuan. In Luohong-Landschaftszone liegt die Wuhan-Universität, die für ihre historischen Prachtbauten im Palaststil sowie für ihre Kirschblüten im März berühmt.

Weitere Reiseinfos über Hubei

Bisherige Reiseberichte in der Serie “Unterwegs in China”

 

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