China begrüßt das Jahr des Hasen

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Chinesisches NeujahrDie Silvesterfeuerwerke sind ausgeböllert, der Sekt und Champagner längst schon leergeschlürft und die neuen Vorsätze für das neue Jahr wurden bereits ausgesprochen und hoffentlich nicht gleich schon wieder verworfen. Ganz Europa scheint sich schon lange von der Silvesternacht und vom Jahreswechsel erholt zu haben. Doch irgendwo auf dieser Welt wurde das neue Jahr 2011, einige Wochen nach dem europäischen Neujahrsfest, immer noch nicht eingeläutet.

Gemeint sind China sowie auch weite Teile Asiens. Dort laufen die Vorbereitungen für das Neujahrsfest, oder das „Frühlingsfest“ wie es im Volksmunde heißt, gerade auf Hochtouren. Warum der ganze Unfug, fragen Sie sich? Nun ja, es gibt tatsächlich Grund zu einem „zeitlich verschobenen“ Neujahr: Das chinesische Neujahrsfest wird nach dem Mondkalender berechnet und richtet sich nach den Mondumläufen, nach wessen Berechnungen das chinesische Silvester jedes Jahr auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar fällt. In diesem Jahr beginnt das chinesische Neujahrsfest am 3. Februar. Dann wird der Tiger, der über das ganze Jahr 2010 gewacht hat, von dem sanftmütigen Hasen abgelöst.

Jedes chinesisches Jahr wird einem der zwölf Tierzeichen zugeordnet. Diese sind Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Die Tierkreiszeichen haben also einen 12-Jahres-Zyklus. 2011 ist das Jahr des Hasen.

Wie feiern die Chinesen eigentlich das Frühlingsfest? Ist es genauso wie in Europa nur um ein paar Wochen verspätet? Ehrlich gesagt, muss man das Neujahrsfest in China selbst einmal erlebt haben, um sich wirklich ein authentisches Bild von dem ganzen Spektakel machen zu können. Aber wenn Vergleiche gezogen werden müssen, kommt ihm der europäische Heiligabend vom Stellenwert her am nächsten.

Wie Heiligabend auch ist das Neujahrsfest in China eines der wichtigsten Festtage des Jahres. Allerdings dauert es nicht nur einen Tag, sondern streng genommen 15 Tage an, also vom Neujahr bis zum Laternenfest (auch „Yuanxiao-Fest“ genannt) am 15. Tag des ersten Monats nach dem chinesischen Mondkalender. Für das Frühlingsfest haben die Chinesen nur 3 gesetzliche Feiertage. Die meisten von ihnen nehmen sich jedoch mindestens 4 bis 5 zusätzliche Tage frei. Kaum jemand hat wirklich einen so langen Urlaub bis zum Laternenfest.

Eine weitere Parallele zum europäischen Heiligabend ist auch die Tatsache, dass das chinesische Silvester ein Familienfest ist, welches im engeren Kreise der Familie gefeiert wird. Zu dieser Gelegenheit reisen Familienmitglieder aus dem ganzen Land an, um ein gemeinsames Mahl („Tuan yuan fan“), traditionell bestehend aus Maultaschen, Klebreisklößen, Fisch oder Feuertopf, in guter Atmosphäre mit Musik, Fernsehen und Unterhaltung einzunehmen. Typischerweise läutet die mehrstündige chinesische Neujahrsshow „Chun jie lian huan wan hui“ die Neujahrsfeierlichkeiten pünktlich um 20.00 Uhr lokaler Zeit ein. Begleitet wird das Neujahr zudem auch von Feuerwerken und traditionellen Drachen- und Löwentänzen. Das Frühlingsfest ist eben ein Fest, bei dem man besonderen Wert auf kulinarischen Genuss, gute Unterhaltung, Familienzusammenhalt und traditionelle Sitten und Gebräuche legt.

Ein Brauch ist beispielsweise die Durchführung einer Gesamtreinigung, in der alter Staub weggewischt und das neue Jahr in neuem Glanz begrüßt und willkommen geheißen wird. In den Tagen vor dem chinesischen Neujahr wird das beste Geschirr aus den Schränken geholt und poliert, die Wohnung feinsäuberlich geputzt, und mit roten Laternen und rot-goldenen Spruchbändern dekoriert, um auch im neuen Jahr mit Erfolg, Glückseligkeit, und Gesundheit beschert zu werden. Auch ist es üblich mit Geld gefüllte rotfarbige Briefumschläge „Hong bao“ vorzubereiten, die später an die Kinder verteilt werden.

Dabei ist die Farbe Rot sehr entscheidend. Sie wird nicht nur als Glücksfarbe angesehen, sondern auf Grund ihrer Intensivität auch als Abwehrmechanismus gegen den menschenfressenden Dämon „Nian“, nach der Neujahrslegende. Das ist nicht überraschend. Schon seit Jahrtausenden sind Erzählungen, Legenden und Symbole fester Bestandteil der chinesischen Kultur. Glück bringt zum Beispiel das Öffnen von Fenstern und Türen, das Verspeisen von Süßigkeiten zur Versüßung des neuen Jahres, das Tragen von roter Unterwäsche, das Aufhängen eines riesigen Schriftzeichens „Glück“, das auf den Kopf gestellt soviel bedeutet wie „Das Glück ist angekommen“.

Aber ganz unabhängig davon wie gefeiert wird und welchen Sitten und Traditionen man nachgeht – das Frühlingsfest ist in China und auch auf der ganzen Welt ein Fest, das Menschen verbindet und näher zusammenbringt. Freuen wir uns daher gemeinsam auf das Hasenjahr, das im Zeichen der Harmonie und Sanftmut steht. In diesem Sinne, ein frohes neues Jahr, Xin nian kuai le! Auf dass 2011 für Sie ein besonders gutes Jahr wird und Sie aufregende Abenteuer erleben und neue Berge der Herausforderung erklimmen!

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