Der englische Schriftsteller James Hilton hat in seinem 1933 erschienenen Roman „Lost Horizon“ („Der verlorene Horizont“) ein Ort beschrieben, wo ein abgelegenes Lama-Kloster und tibetische Dörfer von schneebedeckten Bergen, dichten Urwäldern, alpinen Seen und sattem Grasland umgeben sind. Dieser paradiesische Ort heißt Shangri-La und soll im Himalaya liegen. Seit vielen Jahren sucht man das Paradies und stellt fest, dass der Kreis Zhongdian (中甸) im Norden der chinesischen Provinz Yunnan dem mystischen Ort Shangri-La am ähnlichsten ist. 2001 wurde der Kreis Zhongdian von der chinesischen Regierung offiziell in Shangri-La (香格里拉) umbenannt. Letzte Woche haben wir Shangri-La nochmals besucht. Wir zeigen Ihnen hier einige Fotos von Shangri-La.
Songzanlin-Kloster
Das Lamakloster Songzanlin (松赞林寺) liegt 5 km nördlich von der Stadt Shangri-La entfernt und ist heute das größte Lamakloster der Gelug Sekte (Gelbmütze) des tibetischen Buddhismus in der Provinz Yunnan. Mit Hilfe des chinesischen Kaisers Kangxi in der Qing-Dynastie wurde das Songzanlin-Kloster 1674 vom 5. Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso nach dem Vorbild des Potala-Palastes in Lhasa errichtet. Daher wird das Songzanlin-Kloster in Shangri-La auch der „kleine Potala-Palast“ genannt. Das Lamakloster liegt 3.300 Meter über dem Meeresspiegel. 146 Stufen führen zur Hauptgebetshalle. In der prachtvollen Klosteranlage findet man sehr fein angefertigte Wandmalereien und Holzschnitzereien.
Songzanlin Kloster in Shangri-La
Songzanlin Kloster in Shangri-La
Songzanlin Kloster in Shangri-La
Tibetische Pilger zum Songzanlin Kloster in Shangri-La
Songzanlin Kloster in Shangri-La
Tibetisches Dorf in der Nähe des Songzanlin-Klosters in Shangri-La
Pudacuo-Nationalpark
Der Pudacuo-Nationalpark, auch Potatso-Nationalpark (普达措国家公园) genannt, liegt 22 km östlich von der Kreisstadt Shangri-La und nimmt eine Gesamtfläche von etwa 1.300 qkm ein. Im Zentrum des UNESCO-Weltnaturerbes Sanjiang Bingliu (in Deutsch „drei parallel verlaufenden Flüsse“) gelegen ist Pudacuo der erste Nationalpark auf dem chinesischen Festland. Hauptattraktionen sind der Shudu-See (属都湖) im Norden des Parks und der Bita-See (碧塔海) im Süden. Zwischen beiden Seen liegt das subalpine Weideland Militang (弥里高山牧场). Der Pudacuo-Nationalpark ist wie ein Märchenland mit kristallklarem Wasser, azurblauem Himmel und bunten Wäldern. Im Pudacuo-Nationapark kann man eine Wanderung am Shudu-See (ca. 1 Std.) und am Bita-See (ca. 1,5 Std.) unternehemen.
Shudu-See im Potatso-Nationalpark
Shudu-See im Potatso-Nationalpark
Shudu-See im Potatso-Nationalpark
Das subalpine Weideland Militang im Pudacou-Nationalpark
Bita-See im Potatso-Nationalpark
Bita-See im Potatso-Nationalpark
Bita-See im Potatso-Nationalpark
Altstadt Dukezhong
Ein Bummel durch die Altstadt Dukezhong (独克宗古城) ist ein Muss während des Besuchs in Shangri-La. Dukezhong ist eine sehr gut erhaltene tibetische Altstadt mit über 1.300 Jahren Geschichte und war damals eine der wichtigsten Stationen auf der antiken Tee- und Pferdestraße (茶马古道). Für die Karawanen, die auf der alten Handelsroute von Yunnan und Suchuan ankamen, war die Altstadt Dukezhong die erste Station im tibetischen Gebiet.
Entlang der mit Stein gepflasterten Straße liegen heute viele Geschäfte und Restaurants sowie kleine Hotels und Gästehäuser. Die Einheimischen verkaufen ihren Waren auf den Sifangjie (四方街), also dem quadratischen Marktplatz. Im Guishan-Park (龟山公园) befinden sich ein Buddha-Tempel und die weltgrößte Gebetsmühle. Am Fuß des Guishan-Parks liegt der Mondlicht-Platz (月光广场). Jeden Tag gegen 19 Uhr tanzen die Einheimischen auf dem Sifangjie-Marktplatz und dem Mondlicht-Platz. Es ist die hervorragende Gelegenheit Einheimischen zu begegnen und mitzutanzen.
Altstadt von Shangri-La
Sifangjie-Marktplatz in Shangri-La
Tibetische Einheimische tanzen mit den Touristen zusammen auf dem Mondlicht-Platz in Shangri-La. Im Hintergrund ist der Guishan-Park mit dem Buddha-Tempel und der weltgrößten Gebetsmühle.
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