Letzte Geheimnisse der Verbotenen Stadt in Peking

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die Verbotene Stadt in Peking

Die Verbotene Stadt, auch Kaiserpalast genannt, war bis zur Revolution 1911 die Residenz chinesischer Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien. Der Zutritt war damals der einfachen Bevölkerung streng untersagt. Hinter der 10 Meter hohen und über 3 Kilometer langen purpurroten Mauer verbargen sich die Geheimnisse des Lebens der Kaiser und ihrer Konkubinen sowie endlose Machtkämpfe. Die Verbotene Stadt war das Symbol der Macht und der Geheimnisse.

Heute ist es nicht mehr verboten, durch diese kaiserliche Residenz zu schlendern. Es ist auch kein Geheimnis mehr, dass sich auf der Palastanlage insgesamt 9.999 oder 9.999½ Räume befinden sollen. Der Legende nach durfte nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen besitzen, daher mussten sich die „Söhne des Himmels“ mit 9.999 oder 9.999½ zufrieden geben. Selbst ausländische Touristen wissen von dieser Erzählung. Ob diese wirklich stimmt, stört hier keinen.

Wer die heutige Verbotene Stadt in Peking besucht hat, weiß, dass man zwar auf dem Gelände prächtige kaiserliche Paläste, Pavillons, Höfe, Tore und Hallen bestaunen kann. Kostbare Sammlungen chinesischer Kunst und ausländische Geschenke sieht man hier jedoch kaum. Wo bleibt also die kaiserliche Sammlung chinesischer Kunstwerke, die die 5.000 jährige Geschichte Chinas umspannt? Das offene Geheimnis ist, dass die Kuomintang, die im chinesischen Bürgerkrieg eine Niederlage hinnehmen und flüchten musste, im Jahr 1949 den Großteil der Kunststücke aus der kaiserlichen Sammlung auf die Insel Taiwan gebracht hat. Heutzutage werden die besten Stücke aus der kaiserlichen Sammlung von Jade, Porzellanwaren, Gemälden und Bronzen nicht mehr in der Verbotenen Stadt in Peking ausgestellt, sondern im Nationalen Palastmuseum in Taipeh auf der Insel Taiwan. Dennoch lohnt sich ein Besuch des Kaiserpalastes in Peking schon allein wegen den prachtvollen Anlagen.

Ein Rundgang durch die Verbotene Stadt beginnt normalerweise mit einem Spaziergang auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Anschließend geht man Richtung Norden durch das Tor des Himmlischen Friedens („Tian’anmen“ in Chinesisch), das Haupttor („Duanmen“), das Mittagstor („Wumen“), das Tor der Höchsten Harmonie („Taihemen“), das Tor der Himmlisch-Männlichen Reinheit („Qianqingmen“) und kommt schließlich aus dem Nordausgang, dem Tor des Göttlichen Kriegers („Shenwumen“), heraus. Diese sechs Tore bilden eine kaiserliche Linie, im Volksmund auch „Drachenader“ genannt, und die Verbotene Stadt ist das Zentrum dieser Linie.

Vor der Verbotenen Stadt liegen südlich noch zwei weitere Tore: das Tor der ewigen Festigkeit („Yongdingmen“) und das Tor der Mittagssonne („Zhengyangmen“), heute eher unter dem Namen das Vordere Tor („Qianmen“) bekannt. Als Pendant für das Tor des Himmlischen Friedens, also der Südeingang des Kaiserpalastes, dient das Tor des Irdischen Friedens („Di’anmen“) als das nördlichste Tor der Kaiserstadt. Zusammen mit den oben genannten sechs Toren des Kaiserpalastes bilden die neun Tore die zentrale Nord-Süd-Achse des Grundrisses der Kaiserstadt Peking.

 
Wenn Sie sich diese zentrale Nord-Süd-Achse auf der Stadtkarte Pekings genau ansehen, werden Sie ein Geheimnis entdecken: Die Zentralachse Pekings liegt nicht exakt auf der Nord-Süd-Ausrichtung. Sie dreht sich um mehr als 2 Grad gegen den Uhrzeigersinn.

Die Abweichung der Zentralachse Pekings von der exakten Nord-Süd-Ausrichtung ist sehr ungewöhnlich, weil dieses mit der Lehre des Feng Shui nicht vereinbar ist. Schon seit Jahrtausenden wurde in China bei Einrichtung eines Gegenstands oder beim Bau eines Hauses, eines Tempels, eines Palastes oder einer Stadt die Lehre des Feng Shui verwendet. Danach ist die exakte Nord-Süd-Ausrichtung die Achse des Himmels oder die Achse der Macht, welche besonders für sakrale Bauten, kaiserliche Anlagen und die mächtige Hauptstadt geeignet ist. Warum die Kaiserstadt damals jedoch mit einer Abweichung von über 2 Grad ausgerichtet worden ist, bleibt bis heute ungelöst.

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